Nr. 9 T. C. Boyle, Talk, Talk, Carl Hanser Verlag, 2008
In Boyles Roman TALK TALK geht es um einen sogenannten Identitätsdiebstahl.
Eine Person verleibt sich die Daten einer anderen ein, indem sie Codes knackt und sich als diese andere ausgibt.
Er oder sie konsumiert sämtliche Konten, begeht Delikte mit falschem Namen und am Ende büßt die unschuldige Person dafür, weil sie den Namen trägt und der Dieb sich längst hinter einer neuen Identität verborgen hat.
So geht es auch Dana, Lehrerin in einer Gehörlosenschule, fest im Leben stehend, mit Freund und sozialem Umfeld.
In wenigen Tagen wird sie im Gefängnis all ihrer Rechte beraubt und verliert trotz der Wiederherstellung ihrer Identität ihre Job.
Auch ihr Freund, Hörender, aber beruflich in einer angespannten Situation, wird von den Vorfällen aus dem Gleichgewicht gebracht.
Da die Polizei tatenlos bleibt und auch sonst niemand Hilfe anbietet, be-geben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise, um den Schuldigen zu finden.
Wie in allen Romanen Boyles erfährt man in dichten Szenen viel über die Hauptpersonen.
Alles scheint sehr realistisch und man merkt kaum, dass man in ein Gespinst eines Actionthrillers eingewoben wird.
Am Ende, wenn die Spannung abgefallen ist und man selbst glücklich über den guten Schluss die Geschichte überdenkt, wundert man sich über die zahllosen Kunstgriffe Boyles.
Es scheint ein Art Wunderland zu sein, wo Dinge passieren, damit die Geschichte ihre Spannung behalten kann.
In diesem Roman hat mich das Schicksal und die Situation von Dana besonders interessiert, denn Boyle hat auch gut recherchiert:
Wie nimmt man als gehörloser Mensch Situationen wahr, ob das ein Es-sen mit neuen Bekannten im Restaurant ist oder beim Verhör mit der Polizei. Wie ist das funktioniert das tatsächlich mit dem Lippenlesen? Wie kann man sich auch als die Gebärdensprache gut beherrschender Dolmetscher lächerlich machen mit seinem „Akzent“ usw.
Nach all den Romanen von T. C.Boyle ist TALK TALK aber trotzdem nicht mein Favorit. Der bleibt der Roman „Wassermusik“ und an zweiter Stelle „Worlds End“.
Auf jeden Fall fühle ich mich bei Boyle gut aufgehoben, es gibt kein Gefühl, der Autor wüsste nichts mit seinen Figuren anzufangen, wie es mir oft bei Austers Texten geht.
Am Tag, an dem ich das Buch abgeschlossen hatte, gab es im Fernsehen ein Interview mit T. C. Boyle, das ich mit gemischten Gefühlen betrachtet habe. Der hagere von seiner ehemaligen Zeit als Süchtiger gezeichnete Mann, erhält nicht sofort meine Sympathie. Wenn er aber über seine Arbeit spricht, kommt man ihm näher und am Ende wünscht man sich, dass er uns noch lange Zeit viele weitere Boyles bescheren wird.
Eine Person verleibt sich die Daten einer anderen ein, indem sie Codes knackt und sich als diese andere ausgibt.
Er oder sie konsumiert sämtliche Konten, begeht Delikte mit falschem Namen und am Ende büßt die unschuldige Person dafür, weil sie den Namen trägt und der Dieb sich längst hinter einer neuen Identität verborgen hat.
So geht es auch Dana, Lehrerin in einer Gehörlosenschule, fest im Leben stehend, mit Freund und sozialem Umfeld.
In wenigen Tagen wird sie im Gefängnis all ihrer Rechte beraubt und verliert trotz der Wiederherstellung ihrer Identität ihre Job.
Auch ihr Freund, Hörender, aber beruflich in einer angespannten Situation, wird von den Vorfällen aus dem Gleichgewicht gebracht.
Da die Polizei tatenlos bleibt und auch sonst niemand Hilfe anbietet, be-geben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise, um den Schuldigen zu finden.
Wie in allen Romanen Boyles erfährt man in dichten Szenen viel über die Hauptpersonen.
Alles scheint sehr realistisch und man merkt kaum, dass man in ein Gespinst eines Actionthrillers eingewoben wird.
Am Ende, wenn die Spannung abgefallen ist und man selbst glücklich über den guten Schluss die Geschichte überdenkt, wundert man sich über die zahllosen Kunstgriffe Boyles.
Es scheint ein Art Wunderland zu sein, wo Dinge passieren, damit die Geschichte ihre Spannung behalten kann.
In diesem Roman hat mich das Schicksal und die Situation von Dana besonders interessiert, denn Boyle hat auch gut recherchiert:
Wie nimmt man als gehörloser Mensch Situationen wahr, ob das ein Es-sen mit neuen Bekannten im Restaurant ist oder beim Verhör mit der Polizei. Wie ist das funktioniert das tatsächlich mit dem Lippenlesen? Wie kann man sich auch als die Gebärdensprache gut beherrschender Dolmetscher lächerlich machen mit seinem „Akzent“ usw.
Nach all den Romanen von T. C.Boyle ist TALK TALK aber trotzdem nicht mein Favorit. Der bleibt der Roman „Wassermusik“ und an zweiter Stelle „Worlds End“.
Auf jeden Fall fühle ich mich bei Boyle gut aufgehoben, es gibt kein Gefühl, der Autor wüsste nichts mit seinen Figuren anzufangen, wie es mir oft bei Austers Texten geht.
Am Tag, an dem ich das Buch abgeschlossen hatte, gab es im Fernsehen ein Interview mit T. C. Boyle, das ich mit gemischten Gefühlen betrachtet habe. Der hagere von seiner ehemaligen Zeit als Süchtiger gezeichnete Mann, erhält nicht sofort meine Sympathie. Wenn er aber über seine Arbeit spricht, kommt man ihm näher und am Ende wünscht man sich, dass er uns noch lange Zeit viele weitere Boyles bescheren wird.
BUCH BLOG - 9. Mär, 17:23